Die internationale Forschung und insbesondere auch Erkenntnisse aus der Praxis können seit über 30 Jahren unmissverständlich aufzeigen, dass das erfolgreiche Implementieren von integrativen/inklusiven Bildungsreformen und deren effektive, effi ziente Umsetzung in der Schulpraxis und im Bildungssystem massgeblich von der positiven Einstellung der involvierten Akteure abhängig sind. Diesbezüglich stellt sich auch für die Schweiz die Frage, inwiefern Erfahrungen mit Integration im direkten Berufskontext die Einstellung beeinfl ussen. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden die Daten von insgesamt 545 Personen (Studierenden, Regellehrkräften, Speziallehrkräften und Schulleiterinnen/Schulleitern) aus dem Kanton Bern ausgewertet. Als Messinstrument wurde eine deutschsprachige Übersetzung der amerikanischen Skala Opinions Relative to the Integration of Students with Disabilities (ORI; Antonak & Larrivee, 1995) verwendet. Die Analysen zeigten, dass sich die Einstellungen von unterschiedlichen Akteuren (Studierende, Regellehrkräfte, Speziallehrkräfte) signifikant von einander unterscheiden und insbesondere die Beschäftigung mit inklusionspädagogischen Inhalten (sowohl theoretisch als auch praktisch) zu positiveren Einstellungen zur Integra tion führt.